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Neues 5G Netzwerk für das Internet der Dinge

Mit 5G-Campusnetz, Robotern und anderen Hightech-Infrastrukturen entsteht in Dresden ein Experimentierfeld für die wachsende IoT-Wirtschaft in Sachsen.

Info Link: Pressemitteilung

Dresden. Mit Blick auf das wachsende Interesse der Wirtschaft an praktischen Erfahrungen und innovativen Lösungen rund um das Internet der Dinge (Internet of Things, kurz: IoT) baut der Smart Systems Hub sein IoT-Lab in der Dresdner Neustadt aus. Ab sofort können Unternehmen und Institute dort beispielsweise auch Roboter durch Rechnerwolken (Clouds) mithilfe des Mobilfunks der 5. Generation (5G) fernsteuern.

Insgesamt wollen der Hub und seine Partner aus der Wirtschaft bis 2023 rund eine halbe Million Euro in das neue Labor investieren. Konzipiert ist es als Nukleus und Erprobungsumgebung für die florierende IoT-Community in Sachsen.

„Mit unserem IoT-Lab schaffen wir für unsere Partner und Kunden ein Experimentierfeld, in dem sie eigene neue Produkte und Dienstleistungen praktisch testen können“, erklärt Michael Kaiser, der Geschäftsführer des „Smart Systems Hub“. Ein besonderer Fokus liegt auf industriellen Anwendungen und der 5G-Vernetzung. „Zahlreiche Akteure stehen in den Startlöchern und möchten diese neuen Technologien für ihre Geschäftsentwicklung nutzen. Doch viele fürchten hohe Einstiegsinvestitionen und sind sich unsicher, ob ihre Produktideen in der Praxis auch funktionieren und sich amortisieren. Im IoT-Lab können sie das erproben und unterschiedliche Vernetzungstechniken, Cloud-Anbindungen, Schnittstellen sowie moderne Robotiklösungen kombinieren.“

Das 50 Quadratmeter große Labor befindet sich an der Antonstraße auf dem entstehenden „Co-Innovation-Campus“ gegenüber vom Bahnhof Dresden-Neustadt. Zur Zielgruppe gehören vor allem Hersteller von Technologiekomponenten, Systemintegratoren und IoT-Anwender. Verfügbar sind im Labor modulare umbaubare Sensorknoten für Maschinen, Roboter und andere Geräte. Außerdem gibt es für die wechselnden Labornutzer verschiedene „Gateways“, also Schnittstellen zwischen lokaler Sensorik und der Rechentechnik am Netzwerkrand („Edge Clouds“) oder weiter entfernten Hochleistungs-Rechenzentren. Vernetzen lassen sich hier die „Dinge“ im „Internet der Dinge“ über Mobilfunk, WLAN und andere Technologien. Besonders interessant: Im IoT-Lab ist ein eigenes, nach außen abgeschottetes 5G-Campusnetz aufgespannt – also ein Netz, in das sich nur die Menschen, Maschinen, Roboter und Mobilgeräte des jeweiligen Labornutzers einwählen können.

Kollaborativen Roboter in der Cloud anlernen

Als neuesten Technologiebaustein haben die Partner aus der Wirtschaft nun einen kollaborativen Roboter von „Universal Robots“ im Labor installiert. Er kann über eine App des Robotiksoftware-Unternehmens „Wandelbots“ mittels iPad ohne zusätzliche Programmierung angelernt werden. Damit können die Experimentatoren erproben, wie sich Roboter in Industrie und Handwerk aus der Cloud heraus anlernen oder durch Künstliche Intelligenzen (KI) fernsteuern lassen.

Zu den ersten Labornutzern gehört das Dresdner Unternehmen „DELTEC electronics GmbH“: „Wir entwickeln derzeit ein IoT-Starterkit, das unseren Kunden den Einstieg ins Internet der Dinge erleichtern soll“, berichtet Geschäftsführer Uwe Wagner. „Diesen Koffer wollen wir hier beim Smart Systems Hub praktisch testen.“

„Das IoT-Lab füllt eine echte Lücke“, betont Tanja Klärner vom Telekommunikations-Ausrüster albis-elcon system Germany GmbH aus dem sächsischen Hartmannsdorf, der gemeinsam mit der Dresdner CampusGenius GmbH die Netzwerktechnik für das 5G-Campusnetz im Labor geliefert und installiert hat. „Hier eröffnet sich den Unternehmen die Chance, mit dieser neuen und leistungsfähigen Technologie experimentell neue Modelle und Anwendungen zur IoT-Vernetzung zu entwickeln.“

„Der Smart Systems Hub schafft damit eine ideale Umgebung, um vor einer großen Investitionsentscheidung die Kosten, Sicherheit und Zuverlässigkeit einer neuen 5G-IoT-Lösung abzuschätzen“, ergänzt CampusGenius-Mitgründer Thomas Höschele. Vor allem in der Produktion, der Logistikbranche, in Häfen und Krankenhäusern seien potenzielle Erstanwender für IoT-5G-Campusnetze zu finden.

„Wir sehen einen stark wachsenden Markt“

Auch die Implementierung digitaler Geschäftsmodelle in der Industrie durch die Virtualisierung von Hardware über Software steht im IoT-Lab auf der Agenda: In Zukunft werden mehr und mehr Unternehmen ihre Anlagen nicht mehr kaufen, sondern nur die Nutzungszeit der digital verwalteten Dienstleistung bezahlen. „Ein prosperierender Markt, den wir zusammen mit dem Smart Systems Hub und weiteren Partnern, wie zum Beispiel Objective Partner, entwickeln wollen“, meint Mirko Paul, Vice President Industry Cloud Architecture im Bereich Technology & Innovation der SAP. „Im IoT-Lab erstellen wir die dafür notwendige, wiederverwendbare Umgebung, also eine Art Architektur-Blaupause.“

Ein Anwendungsbeispiel dafür haben SAP und Objective Partner bereits mit Hilfe des Smart Systems Hub und in Zusammenarbeit mit Kunden und Abnehmern entwickelt: Die Digitalisierung der Ladungsträger aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz der Firma Ligenium. Neben Abrechnungsdaten können dabei auch Emissionsdaten für die Regulatorik innerhalb des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes analysiert werden.

Mit der jüngsten Ausbaustufe im IoT-Lab lassen sich auch neue Robotik-Konzepte praktisch erproben, bevor sie in Serie gehen. „Wie schaffen wir es, Robotern im lokalen Einsatz in der Fabrik möglichst viel Künstliche Intelligenz mitzugeben, wenn wir gleichzeitig aber Gewicht sparen und ihre Akkus schonen wollen? Wieviel Rechenleistung können wir in die Cloud oder in die Edge Cloud verlagern? Und wie erreichen wir die nötigen kurzen Latenzzeiten?“, skizziert Sebastian Werner vom Dresdner Robotiksoftwareunternehmen „Wandelbots“ einige dieser Herausforderungen.

Über CampusGenius

CampusGenius ist ein junges Unternehmen, das 2020 in Dresden und Berlin gegründet wurde. CampusGenius widmet sich der Planung, dem Bau und dem Betrieb von 5G-Campusnetzen sowie der Integration von Anwendungen. CampusGenius wurde von Mobilfunkexperten und Forschern des Deutschen Telekom Lehrstuhls für Kommunikationsnetze der TU Dresden gegründet, deren Erfahrungen in Kernarchitektur, Management und Konfiguration von 5G-Campusnetzen in das Unternehmen einfließen. CampusGenius nutzt Soft- und Hardwarelösungen namhafter Hersteller, bietet aber auch selbst entwickelte 5G Core Software und OSS an.

CampusGenius – Dedication to Communication.

Über albis-elcon

albis-elcon liefert Produkte, Lösungen und Dienstleistungen, die Unternehmen, vor allem Kommunikationsdienstleistern, helfen, bessere Netze aufzubauen und zu betreiben und den Energiebedarf zu senken. Mit 15 Millionen installierten Geräten in mehr als 40 Ländern ist das Unternehmen gut positioniert, um softwaredefinierte und Virtualisierung bereitzustellen, die Gigabit-Netzwerke für Cloud-Computing, Unternehmenszugang, mobiles Backhaul und 5G-Campus-Netzwerke ermöglichen.

Hochentwickelte Hardware, Software, Netzwerkmanagement und Implementierungsservices verwalten die Komplexität und sorgen für eine nachhaltige, sichere Kommunikation.

albis-elcon — power to complete networks.

Mehr: www.albis-elcon.com.

Über den Smart Systems Hub

Der Smart Systems Hub – Enabling IoT ist Europas größter One-Stop-Shop im Bereich Internet der Dinge (IoT). Mit seinem Netzwerk von über 450 Partnern – darunter Schlüsselpartner wie Infineon, SAP, T-Systems und Globalfoundries – verfügt er über umfassende Kompetenz in den IoT-Kernbausteinen Software, Hardware und Konnektivität. In direktem Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) bringt er Innovationen aus einem der größten Mikroelektronik- und IT-Cluster Deutschlands in die industrielle Anwendung. Hierfür ermöglicht er Zugang zu Referenzlösungen und Technologien (IoT Lab) und entwickelt in einem methodisch geführten Co-Innovationsprozess Konzepte, Prototypen und erste Produktversionen in maximal drei Monaten.

Mehr: https://smart-systems-hub.de.

Über Wandelbots

Wandelbots glaubt daran, dass die Welt ein besserer Ort wird, wenn sich Menschen auf ihre Kreativität konzentrieren können und monotone Arbeiten an Roboter abgeben. ‚Robots for the people‘ – das ist der Leitspruch des Unternehmens. Er steht für die Mission, jeden Menschen für die Arbeit mit Robotern zu befähigen. Dafür bietet Wandelbots die einfachste Lösung zur Roboterprogrammierung ‚Wandelbots Teaching‘ und eine übergreifende Entwickler-Plattform für die Robotik an. Derzeit werden Roboter von Universal Robots & Yaskawa bei Unternehmen wie BMW, Bayer, VW, Fraunhofer, Schaeffler, Rotop und Vitesco mit der Wandelbots Technologie eingesetzt. Wandelbots unterhält Partnerschaften mit führenden OT-Systemintegratoren in Europa wie Gibas, Alumotion, Heidenbluth und Sojka. Das Unternehmen hat seit seiner Gründung 2017 mehr als 123 Mio. US-Dollar Kapital von Investoren wie Insight Partners, Microsoft, Next47 und 83North erhalten. Wandelbots beschäftigt mehr als 140 Mitarbeitende aus 17 Ländern – der Hauptsitz ist in Dresden, Deutschland.

Mehr: https://wandelbots.com